Über den Marktplatz der kleinen Stadt kamen ein paar Männer gezogen.
Sie blieben an der Kirche stehen und sprühten auf die Mauer die Worte
„Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“.
„Los komm, jetzt ist es genut. Wir gehen!“
„Was sollen wir denn da unten im Süden?“
„Das ist immerhin unsere Heimat. Hier wird es immer schlimmer.“
mit Schokoladen und Pralinen in ihrer Weihnachtsverkleidung. Sie wollten nach
Ghana und Westafrika, denn da waren sie zu Hause. Dann kam der Kaffee,
palettenweise: Uganda, Kenia und Lateinamerika waren seine Heimat.
Ananas und Bananen räumten ihre Kisten, auch die Trauben und Erdbeeren aus Südafrika.
Fast alle Weihnachtsleckereien brachen auf. Pfeffernüsse, Spekulatius und Zimtsterne,
die Gewürze in ihrem Inneren zog es nach Indien.
Mischlingen wie mir geht’s besonders an den Kragen. Mit ihm gingen das Lübecker
Marzipan und der Nürnberger Lebkuchen. Nicht Qualität, nur Herkunft zählte jetzt.
und die echten Pelzmäntel mit Gold und Edelsteinen an ihrer Seite in teuren Chartermaschinen
in alle Welt starteten.
krochen gen Osten. Am Himmel sah man Züge von Weihnachtsgänse nach Polen fliegen,
gefolgt von den Seidenhemden und den Teppichen aus Asien.
Benzin hervor, floss in Rinnsalen und Bächen zusammen in Richtung Naher Osten.
Autos begannen sich aufzulösen in ihre Einzelteile, das Aluminium wanderte nach Jamaika,
das Kupfer nach Somalia, fast die Hälfte der Eisenteile nach Brasilien, der Naturkautschuk nach Zaire.
Nichts Ausländisches war mehr im Land. Aber Tannenbäume gab es noch, auch Äpfel und Nüsse.
Und die „Stille Nacht“ durfte gesungen werden – allerdings nur mit Extragenehmigung,
das Lied kam immerhin aus Österreich! Nur eines wollte nicht so recht in das Bild passen,
das Kind in der Krippe, sowie Maria und Josef – sie waren geblieben.
Drei Juden – ausgerechnet …